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So ist das Leben!

  • veröffentlicht am 01. Januar 2017
  • Produktion

(Ori­gi­nal: „Die Letz­te Show“ von Lutz Hüb­ner)

Emi­lia hat geerbt. Und nun sitzt sie da, sech­zehn Jah­re alt, im Plun­der ihrer toten Tan­te Ada, wäh­rend zu Hau­se die ers­ten Prü­fun­gen Rich­tung Matu­ra auf sie war­ten. Dabei hat sie ihre Tan­te nicht ein­mal rich­tig gekannt. Eine Aus­stei­ge­rin soll sie gewe­sen sein, ein Hip­pie, ein Blu­men­mäd­chen, oder wie auch immer man das damals genannt hat – egal, nicht Emi­li­as Pro­blem! Eine Nacht in die­ser run­ter­ge­rock­ten Woh­nung, mor­gen den Tröd­ler anru­fen und dann zurück nach Hau­se, Lebens­pla­nung machen. Schließ­lich ist mit sech­zehn die Zukunft kom­pli­ziert genug und man selbst außer­dem zu jung für den Tod. Rich­tig, fin­det Ada, sie hat sich schließ­lich auch nicht frei­wil­lig mit dem Auto um einen Baum gewi­ckelt. Aber sonst: alles falsch.

Also erscheint sie noch ein­mal – mehr leben­dig als tot – in ihrer alten Woh­nung und im Traum ihrer dort schla­fen­den Nich­te. Mit ihr erschei­nen Emi­lia Traum-Gestal­ten aus Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart, die unge­be­ten die »Show­büh­ne« ihres Lebens betre­ten – und für sie sin­gen: Freund Michi, der doch nur ein Wochen­end­mäd­chen sucht, ihre hys­te­ri­sche Mut­ter Rike, ver­ständ­nis­lo­se Leh­rer und lemu­ren­haf­te Prü­fungs­kom­mis­sio­nen. Die nächt­li­che Glam­rock-Geis­ter­show mutiert zur Jury, die über Emi­li­as Leis­tun­gen Gericht hält, und zur Chir­ur­gen­ver­samm­lung, die dem unschein­ba­ren Mäd­chen ihr gemor­ph­tes Schön­heits­ide­al gegen­über­stellt und zum Skal­pell greift. Emi­li­as Alp­traum, so sein zu müs­sen, wie alle es von ihr erwar­ten, zwingt sie schließ­lich, sich ihren Ängs­ten und Zukunfts­hy­po­the­ken zu stel­len und sich auf den Weg zu ihrer wirk­li­chen Iden­ti­tät zu machen.

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